Ich hätte mir gerne noch etwas mehr Zeit zum Herumgehen gewünscht.
Schülerin der Q3
Am 31.01.23 zog es die Q3 nach Bonn ins Haus der Geschichte, wo den Besucher:innen anhand tausender Exponate die deutsche Geschichte nach 1945 nahegebracht wird.
«Das hat sich wirklich gelohnt» oder auch «Ich hätte mir gerne noch etwas mehr Zeit zum Herumgehen gewünscht», so urteilten Schüler:innen, die in wenigen Monaten die Marienschule mit dem Abitur verlassen werden, nach dem Besuch der Ausstellung und der gebuchten Führung.
Los ging es morgens um halb acht an der Schule, von wo aus mit dem Bus nach Bonn gefahren wurde. Etwa eine Stunde später hatten die knapp 50 Schüler*innen und ihre drei Lehrkräfte den nahe dem Museum gelegenen Parkplatz erreicht. Nach einem kurzen Fußweg konnte das «Haus der Geschichte», das an der Bonner Museumsmeile gelegen ist, betreten werden.
Da bis zu den gebuchten Führungen noch ausreichend Zeit war, konnten sich alle zunächst eigenständig einen Überblick über den Aufbau und die Exponate im Museum verschaffen. Viele Schüler:innen starteten bei der direkten Nachkriegszeit und blieben auch quasi in der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre hängen, zu viel gab es zu sehen und zu bestaunen. Seien es die verschiedenen Radio-Modelle der (Nach-)Kriegszeit, die sogenannten Volksempfänger, die so ganz anders aussehen als unsere heutigen Handys, mit denen Musik gestreamt oder auch Radio gehört werden kann. Oder aber auch der begehbare «Rosinenbomber», mit denen die Westalliierten die Berliner während er Blockade der Stadt durch die Sowjetunion im Jahr 1948 mit allen notwendigen Gütern versorgten. Nahezu einhellig war die Meinung, dass man in diese klapprigen Gefährte lieber nicht eingestiegen wäre und dass die ganze Aktion zur Versorgung der Westdeutschen Bürger:innen ja höchst gefährlich gewesen sei. Leider mussten sich alle dann nach einiger Zeit von den ausgestellten Objekten und den angebrachten Erklärungen losreißen, um pünktlich mit der Führung starten zu können.
Hierzu wurden drei Gruppen gebildet, die sich unter der Leitung kompetenter und sympathischer Museumsangestellter einzelne Ausstellungsstücke genauer betrachteten. Dass hierbei auf die Wünsche der einzelnen Gruppen Rücksicht genommen wurde, war dabei ein besonders positiver Aspekt.
90 Minuten Führung reichten natürlich bei Weitem nicht aus, um alle wichtigen Aspekte von nun fast 80 Jahren Nachkriegsgeschichte beleuchten und erklären zu können, ist logisch. Trotzdem bemühten sich die Angestellten um eine adressatengerechte und spannende Auswahl, die von einem Raum zur Aufarbeitung des Holocausts über einen schwarzen VW Käfer aus dem Jahr 1948 bis zu einem Ausweis eines bei 9/11 gestorbenen Deutschen reichten.
Aufgrund dessen war es nicht verwunderlich, dass einige Schüler:innen am Ende sagten, dass sie das Museum vor dem Abitur nochmals besuchen wollten, denn so würde das «Lernen» der deutschen Nachkriegsgeschichte definitiv mehr Spaß machen als zu Hause am Schreibtisch in Bücher zu starren.