Alea Horst zu Gast an der Marienschule

Was kann ich Gutes in der Welt tun? Am 11. November hat die Aktivistin, Fotografin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Alea Horst die Marienschule besucht und ihre Arbeit vorgestellt.

Alles begann mit einem einzigen Video, erzählt Alea Horst. Ein Video von “Ärzte ohne Grenzen” von einem Arzt an einem Strand, der geweint hat, weil er Geflüchtete aus dem Wasser gezogen hat und sie nicht wiederbeleben konnte. Sie sei schockiert gewesen. Und hatte nur einen Gedanken. “Wenn ich diesem Arzt nur die Tasche tragen könnte, dann würde ich schon helfen”. Mit diesem Ziel hat Alea Horst einer Hilfsorganisation auf Facebook geschrieben, eine halbe Stunde später eine Antwort bekommen und saß einen Tag später am Frankfurter Flughafen auf dem Weg an die Europäische Außengrenze.

Damit begann Aleas Reise - Unter anderem nach Griechenland, Syrien, Afghanistan, Palästina, Mexiko, Äthiopien und Bangladesch, um Fotos zu machen, zu filmen und Interviews zu führen.

Am Dienstag, dem 11. November 2025, hat Alea einen Einblick in ihren bisherigen Einsätze gegeben und ihre Arbeit vorgestellt. Die Fotografin, Autorin und Aktivistin ist seit 2013 in über 30 Ländern aktiv und hat für ihren Einsatz für Menschenrechte in Krisengebieten 2023 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. „Ich bin ein einfaches Mädchen vom Dorf ohne wohlhabende oder politisch interessierte Eltern. Was hätte ich schon ändern können?“, erzählt Alea in der Aula. Doch von diesen Sorgen hat sie sich nicht abbringen lassen. Mit ihren Bildern unterstützt Alea UNHCR, die SOS-Kinderdörfer und Caritas international. „Globale Strukturen hab ich noch nicht verändert, aber ich merke, dass ich etwas bewirke. Am Ende des Tages kann ich in den Spiegel gucken und mir sagen: Ich habe etwas bewirkt.“ Doch ihre Arbeit war nicht immer leicht: Während ihrer Arbeit in Afghanistan wurde sie vom Geheimdienst beschattet, bei ihrer Rückkehr aus Palästina wurde Alea vier Stunden lang in Tel Aviv von israelischen Grenzbeamten verhört.

Aleas Vortrag wurde visuell von ihren Bildern unterstützt, die sie während ihrer Reisen geschossen hat: Bilder von Kindern in Flüchtlingslagern an der Europäischen Außengrenze, von Familien, die ihr zuhause verlassen mussten, von zerstörten Häusern und Städten. Dazu las sie aus ihrem Kinderbuch „Manchmal male ich ein Haus für uns“ vor, welches für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Es war ein emotionaler Vortrag, Sätze von Kindern, die nicht mehr wissen, wie man spielt.

Nach ihren Erzählungen wurden den Schüler:innen der Q3 und des Q1-PoWi LKs die Möglichkeit geboten, eigene Fragen zu stellen. Es war ein Vortrag, der die Augen geöffnet hat - Für die Ungerechtigkeit und Zerstörung in dieser Welt und unsere eigene Macht, dem etwas entgegenzuwirken.

Wir danken Alea für ihre Arbeit und die lehrreiche Zeit und wünschen ihr nur das Beste für die Zukunft!

Bericht: Lilly Ludwig und Clarissa Nagel 

 

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