Stadthalle Limburg, 10.09.2025
130 Jahre Marienschule
„Carmina Burana“ der Marienschule Limburg – 130 Jahre voller Klang und Geschichte
Am Abend des 31. August 2025 verwandelte sich die Stadthalle Limburg in ein musikalisches Festspielhaus: Die Marienschule Limburg feierte ihr 130-jähriges Bestehen mit einer eindrucksvollen Aufführung von Carl Orffs monumentalem Werk Carmina Burana. Unter der Leitung von Christoph Pabst wurde das Jubiläumskonzert zu einem kulturellen Höhepunkt, der weit über die Stadtgrenzen hinausstahlt.
Nur selten endet eine Veranstaltung zu einem Schuljubiläum in einer restlos ausverkauften Kohlmeier-Halle mit frenetischem stehendem Applaus. Die aufbrandende Begeisterung belohnte alle Aktiven auf der voll besetzten Bühne für eine spektakuläre Aufführung der „Carmina Burana“ von Carl Orff. In der Reihe der Veranstaltungen zum 130-jährigen Jubiläum der Marienschule hatte Christoph Pabst den Katharina-Kasper-Chor aus Lehrern, Schülern, Eltern und Freunden der Schule in monatelanger aufwendig geplanter Probenarbeit auf das Werk und den Abend vom 31. August vorbereitet. Die Aufführung bestritten ferner der Kinderchor der Schule, ein großbesetztes Orchester und ein Solistenensemble, das allerhöchsten Ansprüchen zu genügen wusste. Zu einem besonderen Ereignis geriet das Lied des gebratenen Schwans: „Olim lacus colueram“. Für diese herausfordernde Partie konnte mit Sunnyboy Dladla ein Tenor gewonnen werden, der auf den großen Opernbühnen dieser Welt mit den bedeutenden Solisten und Dirigenten arbeitet. Seine Stimme vermochte, dem Schwan in atemberaubenden Höhen ganz besonderen Charakter zu verleihen. Ihm zur Seite stand mit dem Bariton Matthias Lika ein Sänger, der der Rolle des betrunkenen Abtes auf der Bühne plastische Präsenz verleihen konnte. Matthias Lika ist Sohn des berühmten Peter Lika, der als einer der großen Lied-, Konzert- und Oratoriensänger gilt. Das Solistentrio wurde vervollständigt durch die ehemalige Marienschülerin Corinne Brill. Mit ihrer glasklaren, schlanken Sopranstimme wurde sie nicht nur spielend den extremen Anforderungen der Partie gerecht, sondern es gelang ihr auch den liedhaften Charakter der Teile in Orffs Carmina-Zyklus lebendig zu halten.
Der große Chor füllte die Bühne und folgte den Zeichen des Dirigenten, Christoph Pabst, mit der nötigen Flexibilität in Artikulation und Dynamik. Erstaunlich, dass ein so groß besetztes Ensemble die wortgewaltigen lateinischen und mittelhochdeutschen Texte in so klarer Diktion über das Orchester hinweg zum Ausdruck bringen konnte. Dem Orchester hörte und sah man Musizierlust an. Vor diesem Hintergrund verfehlte dann auch der grandiose Eröffnungs- und Schlusschor „O Fortuna“ keinesfalls seine Wirkung.
Den Abend eröffneten die Marienschülerinnen Lucie Hoffmann und Romy Falk an zwei Klavieren mit einem Tango von Astor Piazzolla. Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, mit der hier den rhythmischen Finessen und den technischen Ansprüchen entsprochen wurde, war erstaunlich. Beide spielten in den Carmina souverän die beiden Klaviere innerhalb des Orchesters.
Besondere Beachtung verdient auch der Kinderchor, der mit bemerkenswerter Intonation und Textklarheit zu beeindrucken wusste. Als Co-Dirigent, der seine jungen Sängerinnen und Sänger mit klarer Zeichengebung durch die Partitur leitete, überzeugte Elias Neis, der in diesem Jahr im Musik-Leistungskurs seine Abiturprüfung abgelegt hatte.
Nach dem donnernden Schlussapplaus bedankten sich Schüler und Sänger bei Christoph Pabst für seinen Einsatz, seine unbändige und ansteckende Musizierlust, der alle Beteiligten mit großer Begeisterung folgten und mit dieser überwältigenden Aufführung belohnt wurden. Der Dirigent ließ es sich nicht nehmen, all denjenigen Freunden, Schülerinnen und Schülern zu danken, die hinter den Kulissen in vielen Stunden der Organisationsarbeit ihren unverzichtbaren Teil zum Gelingen dieses Abends beigetragen hatten.