Gymnasium
Zahlreiche Studien belegen, dass Mädchen und Jungen unterschiedliche Herangehensweisen an Fachinhalte zeigen. Dies betrifft nicht nur die naturwissenschaftlichen Fächer und die Sprachen, sondern
auch Fächer wie Kunst, Sport oder Politik und Wirtschaft. Weitere Studien deuten darauf hin, dass sich bestimmte Stereotype im koedukativen Unterricht häufig intensiver ausbilden als im monoedukativen
Unterricht, was sich auch auf die Berufs- und Studienwahl auswirken kann.
An der Marienschule wird sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen eine Offenheit für alle Fächer gefördert und Ungleichbehandlungen entgegengewirkt. Dabei kombinieren wir die in der Sekundarstufe I unterrichtete parallele Monoedukation mit einer Koedukation in der Oberstufe. Wir bieten darüber hinaus bereits in der Unter- und Mittelstufe koedukativen Unterricht in ausgewählten Fächern und neben monoedukativen auch koedukative Arbeitsgemeinschaften an. D.h. wir unterrichten unter den Bedingungen, die für ein nachhaltiges Lernen erfolgreich sind und die die Entwicklung emanzipierter Mädchen und Jungen bestmöglich fördern.
Ganztagsschule in offener Form
Aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft weiten sich die Unterrichtszeiten und unser schulisches Programm auf den Nachmittag zu einer offenen und flexiblen Form der Ganztagsschule mit entsprechendem Betreuungsangebot aus. Seit vielen Jahren bietet die Marienschule ihren Schüler*innen die Möglichkeit, betreute Hausaufgaben zu machen. Ziel der Tagesheimschule "Schuloase" ist es, den Schüler*innen zu helfen, innerhalb einer bestimmten Zeit, in Stille und Selbstständigkeit die Hausaufgaben zu erledigen. Als Unterstützung stehen ihnen dabei Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schülermentor*innen zur Seite. Es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Darüber hinaus werden sie dazu angeleitet, individuelle Schwächen durch zusätzliches Üben zu überwinden. Täglich wird ein gemeinsames Mittagessen in unserer Mensa angeboten. Arbeitsräume, Aufenthalts- und Spielräume sind vorhanden. Dort stehen den Schüler*innen für die verbleibende Freizeit neben Übungs- und Spielmaterial auch Zeitschriften und Bücher zur Verfügung. Außerdem wird freie Zeit z.B. mit Bewegungsangeboten sinnvoll gestaltet. Generell ist die Schuloase von 12.45 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
Differenzierung und Förderung
Aus dem christlichen Menschenbild heraus will die Marienschule Schüler*innen mit besonderen Begabungen wie auch solche mit Defiziten differenziert fördern und zur Entfaltung ihrer jeweiligen Fähigkeiten beitragen. Im Jahr 2006 hat das Hessische Kultusministerium der Marienschule Limburg das Gütesiegel für Schulen, die hochbegabte Schüler*innen besonders fördern, verliehen. Die Marienschule bietet eine Vielzahl differenzierender Bildungsangebote, die der Förderung von Schüler*innen mit besonderen Begabungen und Fähigkeiten sowie Leistungswilligen individuell entgegen kommen. Dies sind u.a.:
- Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften unterschiedlicher inhaltlicher Ausprägung
- Teilnahme an Wettbewerben, z.B. in Mathematik oder in den Fremdsprachen oder den Naturwissenschaften
- Erwerb außerschulischer Zertifikate, wie z.B. die verschiedenen Cambridge-Zertifikate oder das DELF-Zertifikat
- Erweiterung der fremdsprachlichen Kompetenz durch Austauschfahrten, längere Auslandsaufenthalte oder auch die Teilnahme z.B. am englischsprachigen Debating Club im AG-Bereich
- Kontakte zu Beratungsstellen und Akademien für Schüler*innen
Arbeitsgemeinschaften
Die unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften an der Marienschule stellen eine Vertiefung und Ergänzung der unterrichtlichen Angebote dar und sind Ausdruck der Vielfalt der Neigungen und Begabungen der Schüler*innen. Die Schüler*innen erweitern von ihren Interessen geleitet und ohne Notendruck ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen. Gleichzeitig erlauben Arbeitsgemeinschaften ein freieres und partnerschaftlicheres Zusammenwirken von Lehrkräften und Schüler*innen unabhängig von den Lehrplanverpflichtungen. Schüler*innen können hier die Erfahrung machen, dass sie selbst, aber auch ihre Leistung jenseits von Leistungsbeurteilung und Notendruck geschätzt werden. Nicht zuletzt stellen die Arbeitsgemeinschaften ein Angebot dar, das auch der Betreuung von Schüler*innen am Nachmittag dient. Sie sind damit eine Ergänzung für die Erziehung in der Familie.
Die Arbeitsgemeinschaften und Wahlpflichtunterrichtsangebote decken die vielseitigen Bereiche Naturwissenschaften, Technik, Sprachen, Literatur, Kultur, Musik und Sport ab, sodass alle Schüler*innen
angesprochen werden. Die Angebote werden von Kolleg*innen sowie externen Mitarbeiter*innen aus Vereinen und weiteren Institutionen durchgeführt. Die jeweiligen Leiter*innen sind in ihrem Bereich
gut ausgebildet und erfahren.
Musikalisches Profil
Die musikalische Arbeit an der Marienschule stützt sich auf den regulären Musikunterricht und die Arbeitsgemeinschaften der Vokal- und Instrumentalgruppen. Eine besondere musikalische Förderung stellen die Bläserklassen dar, die seit 2006 erfolgreich bestehen. In diesem zweijährigen Projekt erlernen Schüler*innen einer Klasse Holz- und Blasinstrumente und bilden so ein Klassenorchester. Die theoretische Ausbildung der Bläserklassen findet ihren Niederschlag in einer eigens für die Marienschule erarbeiteten Allgemeinen Musiklehre für Bläserklassen. Zwei der drei Wochenstunden Musikunterricht werden von einer Musiklehrkraft der Marienschule gehalten, die dritte Musikstunde wird in Kleingruppen (nach Instrumentengruppen geordnet) von Lehrkräften der Kreismusikschule Limburg unterrichtet.
Mit der Einrichtung dieser Bläserklasse verfolgt die Marienschule auch weitergehende Ziele. Vor allem sollen die Gemeinschaft und der Zusammenhalt gefördert werden. Zudem nehmen die Schüler*innen
aktiv am Schulleben teil, bereichern es durch ihre musikalischen Darbietungen und identifizieren sich auf besondere Weise mit ihrer neuen Schule.
MINT-Profil
Gemäß unserer Grundsätze der individuellen Förderung, aber auch gemäß dem Ziel eines fachlichen Lernens mit gesellschaftlicher Relevanz legt die Marienschule einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung des MINT-Sektors. Die Schule bietet Zusatzangebote im MINT-Bereich, welche über die allgemeinen Lehrpläne und Richtlinien hinausgehen. Neben dem breit erteilten Unterricht in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Informatik bietet die Marienschule im MINT-Bereich zusätzliche WPU-Angebote sowie Arbeitsgemeinschaften an. Zudem sind wir autorisiertes ECDL-Prüfungszentrum. Die Marienschule fördert die regelmäßige Teilnahme an MINT-Wettbewerben und bietet Exkursionen und Universitätsbesuche an. Darüber hinaus unternimmt die Schule besondere Anstrengungen, um mehr Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern. Die Marienschule wurde aufgrund dieser Förderung des MINT-Sektors im Herbst 2021 zum zweiten Mal mit dem Zertifikat "MINT freundliche Schule" ausgezeichnet.
Bibliothek
Im ersten Stock des Haupthauses befinden sich Arbeitsbibliothek und Schülerbücherei. Schüler*nnen und Lehrkräften stehen eine große Anzahl von Büchern zur Verfügung, die alle Bereiche des schulischen Lebens abdecken, aber auch private Vorlieben kommen nicht zu kurz. Ob Belletristik, Nachschlagewerke, Fachliteratur, Tageszeitungen, Zeitschriften oder auch DVDs – das Angebot ist groß! Einige Regale stehen für die „English Library“ zur Verfügung: englische Literatur für jeden Geschmack und jedes Lesealter! Originalausgaben und Bearbeitungen mit Vokabelhilfen wecken hier das Interesse, auch einmal ein englisches Buch zur Hand zu nehmen.
Unterstützt wird Frau Walderdorff, die Leiterin der Schülerbücherei, durch die Lesescouts der Marienschule. Die Lesescouts suchen neue Literatur aus, geben Buchempfehlungen, beteiligen sich mit Spielen rund ums Buch an den Bibliotheksführungen der fünften Klassen und nehmen selbst teil an Workshops der Stiftung Lesen.
Der Web-OPAC verzeichnet unseren gesamten Medienbestand und kann über folgenden Link abgerufen werden: [Klick]
Fahrtenprogramm, schulische Aktivitäten und Praktika
Sozial- und Betriebspraktikum
Im Rahmen unseres schulischen Konzepts nehmen alle Schüler*innen des Gymnasiums der Marienschule in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe obligatorisch an einem 14-tägigen Sozialpraktikum teil. Das Sozialpraktikum ist in den Fachunterricht und den fächerübergreifenden Unterricht eingebettet. Es gibt den Schüler*innen neben der überwiegend theoretischen Ausbildung des Gymnasiums einen Einblick in soziale Einrichtungen und in soziale Arbeitsfelder unserer Gesellschaft. Das Sozialpraktikum soll kein Betriebspraktikum sein, sondern die affektiven und praktischen Fähigkeiten der Schüler*innen ansprechen und ein Lernen durch Erleben ermöglichen. Im Mittelpunkt steht die Begegnung mit Menschen.
Zudem hat die Marienschule hat wieder ein verpflichtendes Betriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9 eingeführt, weil dort die nötigen Zeitkapazitäten dafür zur Verfügung stehen. In dieser Altersstufe sind Schüler*innen sensibilisiert für das wichtige Thema der Berufswahl und erhalten vor dem Erwerb des mittleren Bildungsabschlusses schon Gelegenheit, einzelne Berufsbilder an sich oder aber den Arbeitstag eines Berufstätigen im Allgemeinen kennen zu lernen. Zudem motiviert ein Betriebspraktikum auch wieder für schulisches Lernen, um einen höheren Bildungsabschluss und somit bessere berufliche Chancen zu haben.